US-Hegemonie – Handelskrieg – Neue Weltordnung

Blog Nr. 14 vom 11.04.2025

In meiner Buchreihe „Der tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas“ beschäftige ich mich mit den Änderungen der Machtverhältnisse zwischen dem Westen und den anderen Ländern, die mit der geltenden Weltordnung nicht mehr einverstanden sind. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump sehe ich meine Schlussfolgerungen zum Ende der monopolaren Weltordnung mehr als bestätigt. Die Hegemonie der USA begann mit dem Ende des 1. Weltkriegs und verstärkte sich mit dem Ende des 2. Weltkriegs. Ein schlafender Gigant löste die bisher dominierenden Kolonialherren ab und bildete mit seiner liberalen Wirtschaftsordnung und dem Freihandel eine Alternative zu Stalins kommunistischer Welt. Und es begann ein Wettbewerb von 2 Weltordnungen: der sogenannten freien Welt und der kommunistischen Welt der Sowjetunion. Dies endete nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch mit der Auflösung der Sowjetunion in den 1990er Jahren unter Gorbatschow.

Weltweit wurde durch die USA eine monopolare Weltordnung implementiert. Diese ist ausschließlich auf ihre eigenen Interessen ausgerichtet und auf die Beherrschung des weltweiten Währungssystems.  Die Durchsetzung der eigenen Interessen in anderen Ländern erfolgte entweder durch politischen Druck und Manipulation, durch geopolitische Maßnahmen wie Regime Change oder sogar durch Militäreinsatz. Und so wurden Westeuropa, Mittel- und Südamerika und ein Teil Afrikas sowie Schwergewichte in Asien wie Japan und Südkorea mehr oder weniger zum Alliierten der US Hegemonie gezwungen.

Ab dem Jahr 2000 jedoch und mit dem Aufstieg Chinas zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht und mit dem Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zu den BRICS- Staaten entstand eine Alternative für die meisten Entwicklungs- und Schwellenländer.

Angesichts der durch die USA seit 1949 mehr als 70 durchgeführten Kriege sowie einer gigantischen Aufrüstung der US Armee und mehr als sorglosen Staatsausgaben bildete sich allmählich eine gigantische Staats- und Landesverschuldung, die die jährliche Wertschöpfung erheblich übersteigt.

Hinzu kam der wahnwitzige Versuch der Präsidenten Clinton, Bush, Obama, Biden Russland so zu schwächen, dass dieses seine riesigen Rohstoffvorkommen günstig an die USA verkaufen. So entstand durch den von der CIA initiierten Putsch in der Ukraine 2014 und der Inthronisierung von US-Vasallen in Kiew der echte Grund für den Angriff Russlands in diesem Stellvertreterkrieg. NATO und Alliierte wurden dazu gezwungen Waffen- und Hilfslieferung an den US-Statthalter Selenskjy zu liefern. Die Kosten des Krieges sind 2025 so stark gestiegen, dass sie für die USA und deren Alliierte kaum zu bewältigen sind.

Im November 2024 erlangen die Republikaner wieder den Sieg, sodass Trump im Januar 2025 Präsident wurde und seitdem die Welt in Atem hält mit immer vermeintlich neuen politischen Forderungen. Vergessen wird dabei, dass sowohl die Demokraten als auch die Republikaner in den letzten Jahren langsam zu dem ursprünglichen Isolationismus der USA zurückkehrten. Damit verbunden herrscht das Gefühl vor, dass die USA in der Vergangenheit stets alle Bedürfnisse der westlichen Welt ausgeglichen und bezahlt hätten und dass der gesamte Westen und wichtige Mitglieder der heutigen BRICS-Staaten auf Kosten der USA gelebt haben.  Insbesondere das Gefühl, dass sie dadurch den wirtschaftlichen und damit den geopolitischen Aufstieg der europäischen Staaten, China, Indien usw. ermöglicht haben. Dies war und ist für die Amerikaner durch ein stetiges Außenhandels Defizit sichtbar.

Diesen Zustand hat Donald Trump schon in seiner ersten Amtszeit angeprangert, hatte jedoch keinen Erfolg um Änderungen durchzusetzen. Deswegen hat er beschlossen in seiner 2. Amtszeit ab März 2025 mit einem Paukenschlag weltweit differenzierte Zölle einzuführen. Die Konsequenzen daraus werden nach Meinung führender Ökonomen und Geopolitiker zu einer weltweiten Krise führen, die den freien Handel in erheblichem Maß verändern wird. Die Ökonomen rechnen vor, dass sowohl Inflation, Deflation und Arbeitslosigkeit in erheblichem Maß in allen Ländern der Welt zunehmen werden. Dies könnte verschärft werden durch Krisen im Weltwährungssystem mit einem möglicherweisen bösen Crash der Börsen.

Nach Berechnungen mehrerer Wirtschaftsinstitute in den USA, England, Frankreich sowie der führenden Ökonomen wie Stiglitz, Rubini, Krugmann, Piketty, Sinn könnte die Wertschöpfung / das BIP um 0,5% bis 4% je Land sinken. Verbunden mit Arbeitslosigkeit und Armut. Dies bedaure und verurteile ich ausdrücklich.

Die angekündigten Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder, insbesondere von China, Japan, Südafrika und der EU werden die Situation noch verschärfen. Insoweit ist die aktuelle Situation der Welt ein Pulverfass.

Neben diesen ökonomischen und geopolitischen Gründen verfolgt Trump eine gesellschaftliche Veränderung der westlichen Welt und teilweise des asiatischen Kontinents durch eine sehr konservative Ideologie, die die Prinzipien der liberalen Demokratie und die Stärken des Rechtsstaats ad absurdum führt.

Bezüglich der Motivation von Trump für seine Aktionen sind folgende Szenarien möglich:
  1. Er stellt Maximalforderungen, damit er bei den Verhandlungen seine Ziele zugunsten der USA durchsetzen kann.
  2. Er will eine angebliche Wiederindustrialisierung der USA erreichen. Welche ich bezweifle, denn die echten Problem der Industrie in den USA sind neben vielen anderen Faktoren vor allem die hohe Zahl unqualifizierter Arbeiter und die katastrophale Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen der USA.
  3. Er will die gigantische Verschuldung der USA beseitigen. Ich bezeichne es allerdings als utopisch, wenn die USA die Erreichung dieses Ziels erzwingen wollen, dass alle Staatsbanken oder Nationalbanken ein zinsloses Kredit / Staatsanleihen Programm mit der Laufzeit von 100 Jahren akzeptieren und damit letztendlich die Schulden der USA schon durch eine minimale Inflation quasi getilgt würden. Sollte das eintreten, so würde dies auch für andere Länder weltweit eine alternative Finanzierung ihrer Staatsschulden sein. Mit erheblichen Konsequenzen für das Weltwährungssystem bis hin zum Zusammenbruch.
Die Machenschaften und Zollerhebungen haben erhebliche Konsequenzen:
  • Für die EU: Trump wird mit aller Macht versuchen, die EU Länder auseinander zu dividieren, damit er mit jedem einzelnen Land aus der Position der Stärke heraus seine Ziele durchsetzt und jedes Land mit einer höheren Abhängigkeit an sich zu binden. Die einzige Chance der EU besteht darin, geschlossen zu sein und individuelle Nachteile in Kauf zu nehmen, denn unsere eigene Zukunft ist fest verknüpft mit dem Überleben der EU.
  • Für China: Zwischen China und den USA wird ein regelrechter Handelskrieg auf höchstem Niveau durchgeführt werden, mit der Möglichkeit, dass dieser in eine militärische Auseinandersetzung mündet. Fakt ist jedoch, dass China der größte Gläubiger der USA ist und gleichzeitig deren größte Werkbank. Die Produktionstiefe der USA beträgt lediglich 13%, d.h. 87% der Komponenten eines Produkte werden nicht in den USA produziert, sondern zum größten Teil in China. Das wiederum ein Pseudo Monopol entwickelt und damit eine sehr große Abhängigkeit der USA herbeigeführt hat.

Fakt ist aber, dass die von Trump beabsichtigte Re-Industrialisierung der USA und die damit verbundene Rückführung von Fabriken aus dem Ausland auf einer grundsätzlichen Fehleinschätzung beruht. Um diese Maßnahme erfolgreich durchführen zu können brauchen die USA Millionen von ausgebildeten Fachkräften, die sie heute nicht haben. Dies wäre allenfalls langfristig zu erreichen.

Für die EU und Europa beinhalten die sehr hohen Zölle auf chinesische Produkte eine sehr hohe Sprengkraft, denn für alle Waren, die China nicht in den USA absetzen kann wird es Ersatzmärkte suchen, vor allem in Europa. So wie die USA sind die Europäer in der Globalisierungsfalle gefangen. Trotz Mahnungen wurden sehr viele europäische Unternehmen nach China ausgelagert, zumindest zum Teil ausgelagert. Infolgedessen beträgt die Produktionstiefe eines europäischen Produktes maximal 40%, d.h. 60% der Produkt Komponenten müssen aus China importiert werden. Dies wurde eindringlich  während der COVID Krise sichtbar. Die Abhängigkeit der EU-Wirtschaft von China ist nicht weniger schlecht und gefährlich für Europa als die Abhängigkeit von den USA.

Insoweit muss eine Gegenstrategie für den unfairen Wettbewerb der Chinesen entwickelt werden mit einer erheblichen Markt Abschottung und Wiederaufbau der Industrialisierung Europas unabhängig von der strategischen Wertschöpfung der Produkte.

Hinzu kommt eine unabdingbare Erledigung der Hausaufgaben wie der konsequente Abbau von Gesetzen und Vorschriften, die Beschleunigung jeglicher behördlichen Vorgänge, eine konsequente Überprüfung der Staatsausgaben mit erheblicher Stärkung der Rechnungshöfe sowie die Einführung der persönlichen Verantwortung der einzelnen Politiker.

Hinzu kommt eine konsequente Reform der Bereiche Bildung und Wissenschaft in denen die Qualität erheblich gesteigert werden muss, und dies insbesondere nicht nur für die akademische, sondern auch für die berufliche Bildung.

Ebenso unabdingbar ist eine Minimierung der Staatsaufgaben sowie die erhebliche Reduzierung der Macht der politischen Parteien.

Europa muss sich grundsätzlich verändern um gegen die aktuellen und künftigen Krisen und grundsätzliche Veränderungen im Welthandel und den damit verbundenen  Veränderungen geopolitischer und bündnisgebundener Beziehungen gewappnet zu sein. Sonst wird Europa nicht mehr existieren.

Inflation, Deflation, Börsenkrach

Aufgrund der auferlegten Zölle werden Produkte und Dienstleistungen zuerst einmal in den USA teurer und damit wird eine Inflation ausgelöst, die erheblich höher ist als die heutige, und zwar durchgehend über alle Produkte in der Landwirtschaft, in der Fertigung und auch bei Dienstleistungen. Das gleiche wird, jedoch mit Verzögerungen, in der restlichen Welt eintreten, abhängig von der Selbstversorgungslage der einzelnen Staaten. Jedoch ist für Europa eine erhebliche Inflation in einzelnen Bereichen zu erwarten. Erstaunlicherweise ist in anderen Bereichen eine Deflation zu erwarten, die mit Unternehmens Schließungen verbunden sein wird. Sehr gefährlich jedoch ist die aus dem ökonomischen Verhalten der Massen heraus gesteuerten Entwicklung an den Börsen, auch an den amerikanischen Börsen, sollten Angst und Unsicherheit die Anleger befallen. Es könnte im schlimmsten Fall eine erheblich schlimmere Krise als 1929 mit dem schwarzen Freitag eintreten. Aufgrund der Vernetzungen der Weltbörsen untereinander könnte ein Flächenbrand entstehen.

Arbeitslosigkeit

Ein Handelskrieg bedeutet, dass der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Ländern erheblich verringert oder verteuert wird, damit verbunden werden Angebot und Nachfrage verringert. Dies wiederum wird sich auf die Auslastungen der Betriebe und auf die Nachfrage nach Arbeit auswirken. Vorsichtige Schätzungen für die EU-Länder gehen davon aus, dass bis zu 10% Arbeitslosigkeit erreicht werden, abhängig von der jetzigen Wirtschaftslage des Landes und den Wachstumserwartungen, die sich in den meisten EU Ländern negativ entwickeln werden.

Tanz der Elefanten

Die 2 wichtigsten Elefanten der heutigen Weltwirtschaft sind USA und China, die sich für oder gegen eine neue Weltordnung erbittert bekämpfen werden. Sollte sich Europa nicht mit Hilfe von anderen Partnern wie z.B. den BRICS-Länder außer China, afrikanischen Staaten oder bestimmten asiatischen Staaten als 3. Kraft behaupten können, so wird sich Europa zur Bedeutungslosigkeit entwickeln.

Abhängigkeiten

Überlebenswichtig für die EU und den Rest der Welt – außer den beiden Elefanten – ist ein stetiger Abbau der Abhängigkeiten in der Produktion, d.h. der Lieferungen von Komponenten, als auch anteilsmäßigem Zugang zu deren Märkten. Mit anderen Worten kann nur eine zunehmende Unabhängigkeit von der Präsenz auf diesen Märkten erpresserische insbesondere politische Machenschaften begegnen.

Hausaufgaben für Europa und Deutschland

Unabhängig von diesem Wirtschaftskrieg ist Europa nicht auf Krisen vorbereitet, seien es geopolitische, ökonomische und soziale, die durchaus plötzlich bei Veränderungen des bisherigen Weltgefüges eintreten können. Zur Erhöhung der Resilienz soll insbesondere ein stetiger Verwaltungs- und damit Bürokratieabbau verfolgt werden und damit verbunden die Begrenzung der Anzahl von Gesetzen und Verordnungen, die letztendlich zur Bürokratie führen.

Unabdingbar ist auch die Verknüpfung an Russland insbesondere zur Gewährleistung von Energiesicherheit und Rohstoffversorgung. Die Diabolisierung Russlands und seiner politischen Führer muss beendet werden.

Politiker müssen persönlich verantwortbar gemacht werden und nicht länger straffrei für ihre Bilanz bleiben.

Die Anzahl der Mandate müssen auf Zeit festgelegt und die Anzahl der Abgeordneten auf Bundes- und Landesebene reduziert werden. Polizei und Justiz müssen von Grund auf reformiert werden und die Justiz muss wieder eine Justiz der Opfer und nicht der Täter. Ggfs. Durch die Umkehr der Beweislast bei Großkriminalität.

Sozialausgaben müssen erheblich reduziert werden, sodass Arbeit sich wieder lohnt. Praktisch heißt das, dass das sog. Bürgergeld halbiert werden kann und dass Zuschüsse gewährt werden für Arbeitslose die wieder Arbeit aufnehmen.

Migration und Immigration müssen auf den Prüfstand und illegale sog. Flüchtlinge müssen wieder in ihre Länder zurückgeführt werden, ggfs. mit Hilfe von Anreizen für die Ursprungsländer. Hinzu kommt, dass Europa und die EU sehr attraktiv werden müssen für die einwanderunsgswilligen Fachkräfte, denn es wird aufgrund der Handelskriege sowie den ideologischen Veränderungen in den USA und anderen Ländern erwartet und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreffen, dass eine große Anzahl von Fachkräften und Wissenschaftlenr ihr Ursprungsland verlassen werden. Dies trifft besonders auf die USA zu.

Bildung und Zugang zu Universitäten müssen von Grund auf reformiert werden, indem die Qualität allmählich die Oberhand gewinnt. Zudem dürfen die Universitäten nicht zu Promotionsfabriken verkommen und somit eine Auslese für Wissenschaft und Forschung stattfindet, die ihren Namen verdient.

An allen Schulen und Gymnasien muss der Unterricht von Grund auf überprüft und ggfs. Verändert werden.

Politische und ökonomische Langzeit Veränderungen

Für die EU ist es überlebensnotwenig, dass sowohl ökonomische als auch politische Veränderung realisiert werden. Zuerst müssen Normierung und Verordnungen der EU erheblich zurückgeführt werden und sich nur auf lebensnotwenige Aufgaben der EU beziehen. Insoweit kann die Vielfältigkeit der einzelnen Mitglieder wieder hergestellt werden. Hinzu kommt, dass das Verwaltungsmonstrum Brüssel ersetzt wird durch politische, gewählte und auf Zeit beschränkte Mandate, die jederzeit bei Verstößen der Mandatsträger revidiert werden können. Die Normierungswut sowie das Erlassen von Vorschriften müssen in erheblichem Maß mit einer Axt ausgelichtet werden.

Es müssen EU-weit alle Vorschriften außer Kraft gesetzt werden, die den Handel zwischen den einzelnen Mitgliedern erschweren oder belasten. Hinzu kommt, dass die Rechnungshöfe der einzelnen Länder erheblich verstärkt und mit der Möglichkeit von disziplinarischen Strafen ausgestattet werden um Verschwendung, Betrug, Missbrauch, Steuerflucht und Geldwäsche zu begegnen. Insbesondere müssen bei der Besteuerung alle EU Länder vergleichbar sein, sodass die Steuerparadiese für große multinationalen Konzerne in Irland und Niederlande keinen Bestand mehr haben können.

Währungspolitische Veränderungen

Es ist zu erwarten, dass auf die 3. Phase des Wirtschafts- und Handelskriegs mit großer Wahrscheinlichkeit eine Währungskrise folgen wird. Neben Inflation und Arbeitslosigkeit ist damit zu rechnen – und dies ist eines der Hauptziele von Trump – dass der Dollar gegenüber allen anderen Währungen, insbesondere gegen den EURO in erheblichem Masse abgewertet wird, um die Attraktivität der US-Waren erheblich zu steigern. Diese gleiche Politik wird höchstwahrscheinlich auch von China betrieben werden, sodass auch ein Währungskrieg kommen wird. Hier müssen die EU und die EURO-Länder erheblich sensibel sein um nicht durch Dummheit und Inkompetenz in diesem Bereich ins Hintertreffen zu gelangen.

Wettbewerbsfähigkeit

Es ist zu erwarten, dass USA und China gegen die zu erwartenden Kostensteigerungen ihrer Produkte bedingt durch die Zollerhebungen durch politische Manöver wie staatlichen Hilfen an die betroffenen Unternehmen die von ihnen herbeigeführten negativen Auswirkungen zu Lasten der europäischen Länder und Produkte mildern wollen. Auch hier müssen die EU und Euro-Länder äußerst aufmerksam sein um solche Maßnahmen zu neutralisieren.

Geopolitische Konsequenzen

Die Trump Politik, die ohne weitere Ankündigung durchgeführt wird, hat bei den westlichen Ländern erhebliche Vertrauensbrüche hervorgerufen, hatten sie doch an die Achse mit den USA geglaubt. Dies gilt insbesondere für den bisherigen festen Glauben dieser Länder, von den USA militärisch und politisch beschützt zu werden.  Deswegen haben alle diese Länder ihre politische und militärische Unabhängigkeit erheblich vernachlässigt. Es ist nun deutlich sichtbar, dass dies eine schwere Sünde dieser Länder war. Es ist durchaus in einem worst case Szenario möglich, dass asiatische Länder wie Japan, Südkorea oder Australien oder in Südamerika Chile, Kolumbien, Kanada oder in Europa Deutschland, Polen, Griechenland, Italien die Türkei oder im Nahen Osten Saudi-Arabien, die Emirate, Kuwait, Katar, Syrien oder sogar der Libanon oder Länder wie Ägypten, Algerien einen Run nach der atomaren Bewaffnung starten werden. Was den bis dato geltenden relativen Frieden gefährden wird. Fakt ist, dass die Glaubwürdigkeit der USA in dieser Hinsicht einen erheblichen Verlust erlitten hat.

Für mich gilt keineswegs die Devise der USA „USA First and Alone“ und ebenso wenig die gleichlautende chinesische, sondern „Europa First, aber nicht Alone“.

Es geht nicht darum keinen Handel mit allen Staaten zu treiben. Es geht vor allem um einen fairen Handel und dafür zu sorgen, dass unfairer Handel, so wie er aktuell von China betrieben wird, unter Strafe gesetzt werden kann.

Zudem geht es darum, der neoliberalen Globalisierung, die mit der Verlagerung von Unternehmen verbunden ist, Grenzen aufzuzeigen und somit zu verhindern, dass know How ins Ausland exportiert wird. Damit können wir zukünftige Wettbewerber eindämmen. Zudem dürfen wir nicht von einem einzigen Land abhängig sein.

1 Gedanke zu „US-Hegemonie – Handelskrieg – Neue Weltordnung“

  1. Als Friedensaktivist teile ich die Sorge des Autors über die eskalierenden Spannungen im globalen Handels- und Währungssystem, die durch protektionistische Maßnahmen und geopolitische Machtkämpfe angeheizt werden. Die Analyse zeigt eindrücklich, wie komplex und vernetzt die Herausforderungen sind – von der Verschuldung der USA über die Abhängigkeit Europas von China bis hin zu den Risiken eines Handelskriegs, der Inflation, Deflation und Arbeitslosigkeit weltweit verschärfen könnte. Besonders alarmierend ist die Warnung vor einem möglichen Börsenkrach und einer Währungskrise, die das globale Gleichgewicht weiter destabilisieren könnten.
    Aus einer friedensorientierten Perspektive ist jedoch zu betonen, dass Konfrontation und Abschottung – sei es durch Zölle, militärische Drohgebärden oder die Spaltung der EU – keine nachhaltigen Lösungen bieten. Kriege, ob wirtschaftlich oder militärisch, schaffen nur Verlierer, wie die historische Bilanz der von den USA geführten Konflikte zeigt. Der Hinweis auf die Notwendigkeit einer Reform der EU, insbesondere durch Bürokratieabbau, Stärkung der Bildung und faire Handelspolitik, ist richtig, aber diese Reformen sollten von Kooperation und Dialog begleitet sein, nicht von Isolationismus.
    Die Dämonisierung Russlands, wie sie im Artikel kritisiert wird, ist in der Tat ein Hindernis für pragmatische Lösungen, etwa in der Energiesicherheit. Ebenso wäre eine einseitige Abhängigkeit von China oder den USA für Europa fatal. Stattdessen sollte die EU eine dritte, unabhängige Kraft werden, die auf Multilateralismus setzt – durch verstärkte Zusammenarbeit mit BRICS-Staaten (außer China), afrikanischen und asiatischen Partnern, um Abhängigkeiten abzubauen und globale Krisen gemeinsam zu bewältigen.
    Frieden erfordert Vertrauen, und Vertrauen entsteht durch Transparenz, faire Regeln für alle. Europa könnte hier eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es auf Deeskalation, nachhaltige Industrialisierung und soziale Gerechtigkeit setzt. Nur so können wir das „Pulverfass“ entschärfen.

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