Blog Nr. 13 vom 03.03.2023
Die geopolitische Lage der Welt 2023 wird auf 4 Ebenen betrachtet:
Die 1. Ebene bezieht sich auf den Machtkampf um die Weltherrschaft zwischen den USA und China und die noch ungelösten Probleme um Taiwan und das Chinesische Meer.
Hierbei spielt der Wettbewerb der sogenannten Systeme eine wichtige Rolle: eine angeblich reine Demokratie in den USA versus eine Diktatur in China. Dabei übersehen die USA, dass sie ihr gesamtes weltweites Kapital bei dem größten Anteil der Länder in Afrika, Südamerika und in Asien schon verspielt haben. Aber ohne diese sogenannten Vasallenstaaten ist die Hegemonie der USA dahin.
Eine weitere Dimension dieser Auseinandersetzung betrifft die wirtschaftlichen Märkte und vor allem die stetig steigende chinesische Einflussnahme auf Wirtschaft und Währung von Ländern in Südamerika, in Afrika und in Asien. Der absolute Rückgang der Akzeptanz des Dollars bei verschiedenen Zentralbanken verstärkt diese Entwicklung. Hinzu kommt die zunehmend schwindende kulturelle Hegemonie – siehe Sprache und Filme – der USA bei vielen aufkommenden Mächten und Staaten.
Dieser Entwicklung versuchen die Hardliner in den USA und vor allem deren sogenannte Sicherheitsberater Einhalt zu gebieten, indem sie ihre Vasallenstaaten kürzer an der Leine halten – siehe das Beispiel Deutschland.
Die 2. Ebene stellt die Auseinandersetzung in Europa mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland dar, der sich auch als Machtkampf zwischen dem sogenannten Westen und Russland entwickelt hat. Hier spielen Vorurteile gegen den Westen aus der letzten Niederlage der Sowjetunion eine erhebliche Rolle und der ständige Versuch der NATO, Russland einzukreisen. Das sind Fakten. Die Wahrnehmung, eingekreist zu werden, um letztendlich eine Zerlegung Russlands in verschiedene Republiken herbeizuführen, damit der Westen besser an die rohstoffreichen Bereiche Russlands herankommen kann, spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Fakt ist aber auch, dass die Atommacht Russland das Land noch beschützt. Fakt ist auch, dass das Problem der Ukraine aus Sicht Russlands eine Arroganz der NATO und des Westens darstellt, die ihre gegebenen Versprechen nicht einlösen. Hinzu kommt die revanchistische Einstellung des polnischen und der baltischen Staaten gegenüber Russland, die noch eine „Rechnung“ mit Russland offen haben.
Fakt ist jedoch auch, dass Russland einen Teil der BRIGS Länder wirtschaftlich und politisch stärker beeinflusst und die Diversifizierung der Exporte Russlands auf aller Welt sowie die Kappung der Verbindungen mit dem Westen deren Sanktionen gegenüber Russland ins Leere laufen lassen. Die Sanktionen gegen Russland schaden zurzeit mehr dem Westen als Russland selber und darunter leidet insbesondere aufgrund der unfähigen deutschen Regierung die deutsche Wirtschaft und die deutsche Bevölkerung mehr als die russische.
Die Konsequenzen der Ukrainekrise und die Sanktionen und das Verhalten der EU werden dazu führen das auf Dauer keine Verbindungen mehr zu Russland bestehen werden. Die Dummheit des Westens bewirkt verstärkend, dass Russland sich an keinen einzigen Vertrag mit dem Westen mehr gebunden fühlt und damit keine Verpflichtungen gegenüber dem Westen hat. Und dies in allen Bereichen. Als Konsequenz wird es mittel- und langfristig zu erheblichen Veränderung der Machtstrukturen zwischen dem Westen und der Rest der Welt kommen.
Die 3. Ebene bezieht sich auf die sogenannte Energiekrise und die vom Westen und von den USA betriebene Kappung jeglicher Bezugsquellen in Deutschland und Europa für Energie aus Russland, zumindest der direkten Verbindungen. Und dies hat erhebliche Konsequenzen für die mittel- und langfristige Einstellung der Bevölkerung Europas und Deutschlands zu den USA. Es beginnt sich eine äußerst kritische Haltung zu der amerikanischen Politik und zu den USA zu entwickeln. Dies wird mit Sicherheit die Einstellung, dass die USA ein Freund Europas sind, erheblich beschädigen und sogar zum Hass der Bevölkerung führen, unabhängig davon ob die US-Administrationen die deutschen und europäischen Eliten im Griff haben oder nicht. Und das wird automatisch eine Auswirkung auf die politische Stabilität der Regierungen und Regimen in Europa haben. Wenn die Bevölkerung die Legitimierung und Legitimität der Einzelregierungen in Zweifel zieht und sich zur Wehr setzt, wird sie ihren Regierungen nicht mehr folgen.
Unabhängig davon ist ein tiefer Verfall bei der Qualität der Presse in Deutschland und in Teilen Englands, Frankreichs und Europas festzustellen. Das Mainstream- und regierungstreue Verhalten der Presse wird dazu führen, dass die Bevölkerung alternative Informationsquellen sucht und findet und damit letztendlich den Tod der traditionellen Presse herbeiführt.
Der 4. Punkt stellt die zunehmende Verschlechterung der Lage innerhalb Europas dar insbesondere zwischen Ländern, die bereit sind der Ukraine zu helfen, und Ländern, die ein äußerstes Misstrauen gegenüber den Ukrainern haben. Hinzu kommt, dass wohl nicht ein Ende des Krieges und dessen Konsequenzen bedacht sind. Die ständige sogenannte Hilfe mit Waffen oder Wirtschaftsleistungen an die Ukraine durch die EU bedingen erhebliche Probleme, denn dies bedeutet eine Zunahme der Verschuldung der Einzelstaaten mit der Konsequenz, dass notwendige Reformen nicht durchgeführt werden können und dies zu Lasten vor allem der die sozial schwächeren Schichten Europas, was wiederum zu Unruhen führen wird.