Eine Chance für unsere Kinder in Zeiten von Corona

Blog Nr. 2/2021 vom 20.01.2021

In Deutschland leben zurzeit ca. 83 Millionen Menschen, davon sind 13,5 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Von den 13,5 Millionen Kinder unter 18 Jahren leben ca. 20 % in Armut oder sind armutsgefährdet. Mit anderen Worten: 2,7 Millionen Kinder leben entweder in zu engen Wohnungen oder können nicht am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen und sind dadurch benachteiligt. Oder sie können durch ihre Eltern nicht so gefördert werden wie es notwendig wäre, um eine kindgerechte Entwicklung zu ermöglichen.

Kinder brauchen zu ihrer Entwicklung nun mal die sozialen Bindungen gerade auch mit anderen Kindern und nicht nur mit Erwachsenen. Mit der Schließung von Schulen, Sportvereinen, Kinderspielplätzen, Kitas nimmt man den Kindern die Möglichkeit, sich normal zu entwickeln, was nach Ansicht von Kinderpsychologen und Soziologen mit erheblichen späteren Verhaltensproblemen verbunden sein wird.

Wenn ganze Familien gezwungen sind, dass Mutter und Vater während dieses Lockdowns zu Hause bleiben, um im sogenannten Home-Office zu arbeiten und gleichzeitig die Kinder zu unterrichten, ergeben sich durch diese nicht zu verantwortenden Maßnahmen erhebliche Kollateralschäden für die Familien und insbesondere für die Kinder. Die Situation verschlimmert sich, wenn die Eltern aufgrund ihres eigenen Bildungsstands nicht in der Lage sind, die Kinder zu unterrichten. Bedenkt man, dass große Teile dieser Familien in einer Dreizimmerwohnung leben mit maximal 80-85 m² incl.  Wohnzimmer, Schlafzimmer der Eltern und Kinderzimmer, so fragt man sich, wo der Rückzugsort für die Kinder bleibt.

Wenn zudem die technischen Voraussetzungen nicht vorhanden sind, entweder wegen finanzieller Engpässe oder weil das Internet nicht überall einwandfrei funktioniert, so muss man sich fragen, wie die Bildung noch gewährleistet werden soll.

Manche Pädagogen meinen sogar, dass die Kinder für jede Woche, in denen es keinen Präsenzunterricht gibt, 3-4 Wochen zum Nachholen brauchen. Hinzu kommt, dass die Kinder möglicherweise auch das soziale Verhalten unter den Gleichaltrigen verlernen.

Selbst dann, wenn die Kinder aus der Mittelschicht gewisse technische Voraussetzungen haben und die Eltern sogar höher gebildet sind, sind diese trotzdem nicht in der Lage, die Kinder zu unterrichten, da pädagogische Ausbildung und Voraussetzungen fehlen.

Die nicht einheitliche Behandlung der Schulen aufgrund des föderalen Systems sowie die Sünden der schwachsinnigen Sparorgien, die insbesondere unter Angela Merkel begangen wurden, haben gravierende Konsequenzen. Vor allem führte dies dazu, dass die Schulen noch immer nicht in der Lage sind, einen professionellen Fernunterricht zu organisieren.

Wenn die technischen Mittel nicht vorhanden sind, sei es, weil das Netz nicht ausreichend ausgebaut ist, sei es, dass die Lerninhalte auf den elektronischen Medien noch nicht so pädagogisch aufbereitet sind, dass die Lehrer damit etwas anfangen können und bei der schwachsinnig anmutenden extremen Betonung des Datenschutzes ergeben sich unüberwindliche Barrieren, um ein Minimum an Bildung für die Kinder zu gewährleisten.

Gleichzeitig werden die Sporteinrichtungen geschlossen, was für die Kinder mit äußersten Konsequenzen für ihre körperliche und geistige Entwicklung und für ihr soziales Verhalten verbunden ist.

Diese Sünden werden später von der Gesellschaft sehr teuer bezahlt werden, denn der einzige Rohstoff Deutschlands stellt nun mal der Mensch dar. Die Alternativlosigkeit, die die gesamte Ära Merkel prägt, gab es und gibt es nicht und wird es nie geben. Es gibt Alternativen. Würde man selektiv und gezielt die gefährdeten Gruppen besser schützen, würde man die Pflege in Altersheimen oder Krankenhäusern besser bezahlen und dafür Sorge tragen, dass sie für ihre Arbeit anerkannt werden, würde man die Krankenhäuser mit mehr Mitteln versorgen, mit weniger Bürokratie, mit weniger Datenschutz zu Gunsten einer besseren Überwachung und Steuerung des Pandemiegeschehens, so müsste man nicht die Zukunft der Kinder so stark aufs Spiel setzen.

Daher meine Bitte an alle gesellschaftlichen Organisationen: Gebt den Kindern eine Chance, um eine bessere Weiterentwicklung zu erreichen. Und an die Eltern selbst meine Aufforderung, die Parteien, die zurzeit an der Macht sind, bei den Wahlen im Jahre 2021 so zu sanktionieren, dass es ein für alle Mal eine dauerhafte und auf Ewigkeit angelegte Kanzlerschaft nicht mehr geben kann.

Zusätzlich sollte man endlich nicht einseitig nur den Rat der Virologen als Maßgabe jeglichen Handelns annehmen. Vielmehr müssen runde Tische eingerichtet werden, an denen Virologen, Ethiker, Soziologen, Pädagogen, Ökonomen und Philosophen ein abgerundetes Paket mit den notwendigen Maßnahmen bei Pandemien entwickeln und der Politik vorschlagen.

Denn das Virus ist nicht tot und es wird so oder in geänderter Form weiter bestehen bleiben und andere Pandemien sind mit hoher Wahrscheinlichkeit mittel- und langfristig zu erwarten.

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